Was tun?
> Bekämpfung von Einzelpflanzen (weniger als 20 Exemplare)
> Bekämpfung von Beständen (mehr als 20 Exemplare)
> Hinweise zum Gesundheitsschutz
Beachten Sie die untenstehenden Hinweise zum Gesundheitsschutz!
Bekämpfung von Einzelpflanzen (weniger als 20 Exemplare)
- Erfassungsblatt ausfüllen (Foto oder Herbarbeleg).
- Pflanzen vor der Blüte: Ausreißen, dabei Hautkontakt vermeiden („Hinweise zur Bekämpfung“). Entsorgung: liegen lassen (aber nicht wieder anwurzeln lassen), Kompost oder Müll.
- Pflanzen blühend/fruchtend: Ausreißen, dabei Hautkontakt und Einatmen des Pollens vermeiden („Hinweise zur Bekämpfung“). Entsorgung: in Plastiktüte, Hausmüll.
- Wenn möglich Fundort nach einigen Wochen auf weitere Pflanzen kontrollieren.
Bekämpfung von Beständen (mehr als 20 Exemplare)
- Melder/Finder gibt Information an kommunale Behörde, Regionalstelle oder zentrale Erfassungsstelle weiter.
- Da die Zuständigkeit der Behörden nicht in allen Bundesländern hinreichend klar ist, sollte der Melder/Finder nachdrücklich auf die Problematik hinweisen.
- Behörde veranlasst Maßnahme. Erfolgskontrolle im selben Kalenderjahr und im Mai – Juni des nächsten Jahres. Gegebenenfalls Wiederholung der Maßnahme.
Unter Umständen kann Eigeninitiative, insbesondere bei Flächen in Privatbesitz, notwendig sein. Dazu auf jeden Fall von kompetenter Seite eine Bestätigung einholen, dass es sich tatsächlich um Ambrosia handelt. Das JKI hilft gern.
- Pflanzen vor der Blüte: Ausreißen mittlerer Bestände oder Mahd, dabei Hautkontakt vermeiden (siehe unten „Hinweise zum Gesundheitsschutz“ und „Hinweise zur Bekämpfung“). Entsorgung: Müll.
- Pflanzen blühend/fruchtend: Ausreißen mittlerer Bestände oder Mahd, dabei Hautkontakt und Einatmen der Pollen vermeiden (siehe unten „Hinweise zum Gesundheitsschutz“ und „Hinweise zur Bekämpfung. Entsorgung: in Plastiktüten in den Müll.
- Wenn möglich Fundort nach einigen Wochen auf weitere Pflanzen kontrollieren.
Hinweise zur Bekämpfung
Ausreißen
Das Ausreißen der Pflanze vor der Samenreife ist die sicherste Methode. Sie eignet sich vor allem für kleine und mittelgroße Bestände. Die ausgerissenen Pflanzen müssen so gelagert werden, dass die Wurzeln keinen Bodenkontakt haben, da sie sonst wieder anwachsen können. Nichtblühende bzw. nicht fruchtende Pflanzen können kompostiert werden. Zur Sicherheit sollten aber alle Pflanzen, die ab Juli ausgerissen werden, in Plastiktüten (oder –säcken) verpackt in den Hausmüll gegeben oder der Müllverbrennung zugeführt werden.
Mahd
Mahd ist keine ausreichende Methode, um die Pflanzen sicher zu vernichten, da die Pflanzen nach dem Schnitt wieder austreiben. Sie kann aber in verschiedenen Fällen dennoch sinnvoll sein bei Beständen, für die Ausreißen oder rechtzeitige Herbizidanwendung nicht möglich ist, weil sie zu groß sind oder zu spät im Jahr entdeckt wurden. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Mahd kurz vor der Blütezeit (nicht zu früh!, etwa Mitte Juli bis Mitte August). Sie führt zur Reduktion der Pollenmenge. Sie sollte möglichst nach 4 Wochen wiederholt werden, um auch die neu gebildeten Blütenstände zu erfassen. Diese Methode kann zu einer verstärkten Bildung von weiblichen Blütenständen und damit zu erhöhter Samenproduktion zu führen!
- Eine Mahd zu Beginn der Samenproduktion etwa Anfang September. Sie führt dazu, dass die Samen nicht mehr abreifen und auch aus den neu gebildeten Blüten keine reifen Samen mehr entstehen. Hierbei werden die Produktion von Pollen und ihre Freisetzung nicht verhindert und kaum reduziert!
Eine zu späte Mahd, ab Mitte September, erhöht die Gefahr der Samenausbreitung mit dem Mähgerät und ist zu unterlassen !
Das Mähgut (von Reinbeständen) sollte grundsätzlich über den Müll entsorgt bzw. der Verbrennung zugeführt werden.
Hinweise zum Gesundheitsschutz
Pflanzen vor der Blüte
Hautkontakt vermeiden; Handschuhe, Kleidung mit langen Ärmeln tragen etc.
Pflanzen blühend oder fruchtend
Die Gefahr der allergischen Sensibilisierung ist bei der wiederholten Beseitigung großer Bestände höher. Dabei treten hohe Pollenkonzentrationen in der Luft auf. Folgende Schutzmaßnahmen werden empfohlen:
- Bei der Arbeit mit blühenden Pflanzen sind die Atemwege durch eine FFP2-Feinstaubmaske zu schützen.
- Eine unbelüftete dicht sitzende Vollsichtschutzbrille (Korbbrille) mit Antibeschlagbeschichtung schützt die Augenbindehaut vor den Pollen.
- In seltenen Fällen können kontaktallergische Reaktionen auftreten. Langärmelige Kleidung und geeignete Arbeitshandschuhe verhindern den Hautkontakt mit der Pflanze.
- Arbeiten in blühenden Ambrosiabeständen bevorzugt am Nachmittag, da die Pollen hauptsächlich in den Morgenstunden freigesetzt werden.
Hinweise zur Vorsorge
Verwenden Sie kein Vogelfutter, das mit Ambrosia-Samen verunreinigt ist. Beim Einkauf nach Ambrosia-freiem Vogelfutter fragen. Boden unter der Futterstelle beobachten.